„Hirschberg Gin“ ist sehr lecker und der einzige Gin, den ich wirklich gerne trinke. Dies war eine unbezahlte Produktplatzierung. Außerdem haben diese netten Menschen eine tolle Bühne auf dem Pell Mell Festival, die dieses Jahr weit besseren Sound hatte als 2021. Überhaupt stimmt auf dem Pell Mell alles. Schicke neue Becher, super Orga, freundliche Security und eine überdurchschnittlich gute Getränkeauswahl. Preislich ist es nicht mehr so toll wie früher, aber wenn es die momentane Lage zugelassen hätte, wäre es das sicherlich gewesen. Abgezockt hab ich mich auf jeden Fall nie gefühlt, weil dafür ist das Pell Mell einfach zu gut. Und ja: I love Pell Mell.
All das hätte ich zwar sowieso noch geschrieben, aber so merkt vielleicht keiner, dass ich mich beim Zeitplan irritieren lassen habe und „Everxready“ ohne meine Anwesenheit den Samstag eröffnet haben. Tja. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Gut war es bestimmt trotzdem.
Mein Pell Mell Samstag begann also mit „Dying Breed“ und die waren für mich genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Von 0 auf 100 wieder im Pell Mell Modus. Diese Band passt da einfach exorbitant gut hin.
„Valiant Alley“: Mit geilem Gesang gepunktet. Ober fette Schlagzeug Arbeit, mal melodische und mal knüppligeren Gitarren und animierten das Publikum zum Mitmachen. Wenn man dann noch merkt wieviel Bock sie dabei haben das zu machen, was sie tun…dann nenne ich das ein weiteres Highlight
„XO Armor“ waren ebenfalls eine Ersatzband. Die Musik war Bombe und auf die 12. Der Sänger war ( sagen wir mal) „bemüht“. Nicht ganz so mein Ding.
„Kalaska“ brachten Abwechslung aufs Festival. Einerseits recht punkig, andererseits aber auch mit einem unverkennbaren Indie Vibe. Fand ich richtig cool.
„From fall to spring“ …Also ich persönlich mag ja den Sommer lieber. Deswegen Jahreszeitenmässig nicht meine Band. Musikalisch dann schon eher. Geile Stimme! Auch bei den Hip Hop Parts. Gute Stimmung, erinnert mich leicht an Zebrahead. Und dann plötzlich ZACK! Regen. Das nenn ich schlechtes Karma. Hätten sich vielleicht eher einen sonnigen Namen gegeben. From Sunshine and Spring klingt doch gar nicht mal so scheiße oder? Übrigens haben sie auch noch ein ordentliches Linkin Park Cover eingebaut. Chester wäre zufrieden gewesen glaube ich.
Was von „Hostage“ unter den gut gefüllten Schirmen ankam klang gut…war aber leider nicht sonderlich viel. Wettermäßig echt nicht zu beneiden.
„Destination Anywhere“ melden sich mit einer geilen Show endlich zurück. Ich habe erst beim Konzert gemerkt, wie sehr sie auch mir gefehlt haben. Und ich glaube gefehlt hat die Ska Combo so ziemlich jedem, der schon länger das Pell Mell besucht. Und bei soviel sonniger Mucke hatte dann auch der Regen keine Chance mehr.
Weiter geht’s. Und zwar mit „Herbst“. Name passt. Hatte schon fast befürchtet jetzt regnets wieder. Aber war ja zum Glück nur die kleine Bühne, da hat das wohl nicht soviel Einfluss.
Pell Mell du geiles Stück…Rudelbums ab jetzt. Wer die „Emil Bulls“ verpflichtet, hat einfach alles richtig gemacht. Endlich mal niveauvolle Ansagen. Eine DER besten Livebands in Deutschland. Wer das noch nicht erlebt hatte, wird spätestens jetzt zustimmen. Wer sie schonmal gesehen hat, wusste ja Bescheid. Brett!!!!!
Das Festival neigt sich langsam dem Ende zu. Die Hirschberg Gin Stage schließen dürfen „The Oklahoma Kid“ als letzer Live Act auf dieser. Beim Gitarristen links auf der Bühne ist der Name Programm, das mit dem Kid. Sehr sehr sehr energetische und bewegungsreiche Show, sehr positives Feedback vom Publikum. Uhrzeit gerechtfertigt. Großes Kino!
Als Headliner hat sich die Pell Mell Crew die Deutschpunk Legende „Betontod“ aus dem Ärmel geschüttelt. Und was soll ich zu deren Show anderes sagen, außer: Wie geil war das denn bitte? Ein besseres Finale der heimischen Open Air Saison hätte ich mir NICHT vorstellen können. Ich wusste garnicht wieviel Lieder, die ich kenne von Betontod sind. Ein straighter, linker und geradliniger Auftritt der keine Wünsche offen gelassen hat. Einfach wunderschön so den Sommer ausklingen zu lassen.
Ja, so ist das. „Betontod“ waren klasse und spiegeln damit das gesamte Pell Mell wieder. Es ist und bleibt mir ein inneres Blümchenpflücken, auch dieses Jahr wieder darüber berichten zu dürfen. Es war ausverkauft und ich glaube kein anderes Festival hat das SO verdient, wie das Original aus Obererbach. MAXIMUM SUPPORT!!! Danke für alles und bis nächstes Jahr.
Euer Lord of Kerry
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Nachtrag zum Freitag: Ich liebe die „Four Monkeys“, die die Aftershow bestritten haben. Mit feinstem Dilletantismus nehmen sie sich Klassiker aller bekannten Punkbands vor und spielen Sie einfach dermaßen scheiße, dass sie wieder so klingen,wie bei den Originalinterpreten im Proberaum beim ersten Mal spielen. Das ist einfach total toll. I LIKE!