Monat: September 2022

Pell Mell 2022- Bericht Samstag

„Hirschberg Gin“ ist sehr lecker und der einzige Gin, den ich wirklich gerne trinke. Dies war eine unbezahlte Produktplatzierung. Außerdem haben diese netten Menschen eine tolle Bühne auf dem Pell Mell Festival, die dieses Jahr weit besseren Sound hatte als 2021. Überhaupt stimmt auf dem Pell Mell alles. Schicke neue Becher, super Orga, freundliche Security und eine überdurchschnittlich gute Getränkeauswahl. Preislich ist es nicht mehr so toll wie früher, aber wenn es die momentane Lage zugelassen hätte, wäre es das sicherlich gewesen. Abgezockt hab ich mich auf jeden Fall nie gefühlt, weil dafür ist das Pell Mell einfach zu gut. Und ja: I love Pell Mell.

All das hätte ich zwar sowieso noch geschrieben, aber so merkt vielleicht keiner, dass ich mich beim Zeitplan irritieren lassen habe und „Everxready“ ohne meine Anwesenheit den Samstag eröffnet haben. Tja. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Gut war es bestimmt trotzdem.

Mein Pell Mell Samstag begann also mit „Dying Breed“ und die waren für mich genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Von 0 auf 100 wieder im Pell Mell Modus. Diese Band passt da einfach exorbitant gut hin.

„Valiant Alley“: Mit geilem Gesang gepunktet. Ober fette Schlagzeug Arbeit, mal melodische und mal knüppligeren Gitarren und animierten das Publikum zum Mitmachen. Wenn man dann noch merkt wieviel Bock sie dabei haben das zu machen, was sie tun…dann nenne ich das ein weiteres Highlight

„XO Armor“ waren ebenfalls eine Ersatzband. Die Musik war Bombe und auf die 12. Der Sänger war ( sagen wir mal) „bemüht“. Nicht ganz so mein Ding.

„Kalaska“ brachten Abwechslung aufs Festival. Einerseits recht punkig, andererseits aber auch mit einem unverkennbaren Indie Vibe. Fand ich richtig cool.

„From fall to spring“ …Also ich persönlich mag ja den Sommer lieber. Deswegen Jahreszeitenmässig nicht meine Band. Musikalisch dann schon eher. Geile Stimme! Auch bei den Hip Hop Parts. Gute Stimmung, erinnert mich leicht an Zebrahead. Und dann plötzlich ZACK! Regen. Das nenn ich schlechtes Karma. Hätten sich vielleicht eher einen sonnigen Namen gegeben. From Sunshine and Spring klingt doch gar nicht mal so scheiße oder? Übrigens haben sie auch noch ein ordentliches Linkin Park Cover eingebaut. Chester wäre zufrieden gewesen glaube ich.

Was von „Hostage“ unter den gut gefüllten Schirmen ankam klang gut…war aber leider nicht sonderlich viel. Wettermäßig echt nicht zu beneiden.

„Destination Anywhere“ melden sich mit einer geilen Show endlich zurück. Ich habe erst beim Konzert gemerkt, wie sehr sie auch mir gefehlt haben. Und ich glaube gefehlt hat die Ska Combo so ziemlich jedem, der schon länger das Pell Mell besucht. Und bei soviel sonniger Mucke hatte dann auch der Regen keine Chance mehr.

Weiter geht’s. Und zwar mit „Herbst“. Name passt. Hatte schon fast befürchtet jetzt regnets wieder. Aber war ja zum Glück nur die kleine Bühne, da hat das wohl nicht soviel Einfluss.

Pell Mell du geiles Stück…Rudelbums ab jetzt. Wer die „Emil Bulls“ verpflichtet, hat einfach alles richtig gemacht. Endlich mal niveauvolle Ansagen. Eine DER besten Livebands in Deutschland. Wer das noch nicht erlebt hatte, wird spätestens jetzt zustimmen. Wer sie schonmal gesehen hat, wusste ja Bescheid. Brett!!!!!

Das Festival neigt sich langsam dem Ende zu. Die Hirschberg Gin Stage schließen dürfen „The Oklahoma Kid“ als letzer Live Act auf dieser. Beim Gitarristen links auf der Bühne ist der Name Programm, das mit dem Kid. Sehr sehr sehr energetische und bewegungsreiche Show, sehr positives Feedback vom Publikum. Uhrzeit gerechtfertigt. Großes Kino!

Als Headliner hat sich die Pell Mell Crew die Deutschpunk Legende „Betontod“ aus dem Ärmel geschüttelt. Und was soll ich zu deren Show anderes sagen, außer: Wie geil war das denn bitte? Ein besseres Finale der heimischen Open Air Saison hätte ich mir NICHT vorstellen können. Ich wusste garnicht wieviel Lieder, die ich kenne von Betontod sind. Ein straighter, linker und geradliniger Auftritt der keine Wünsche offen gelassen hat. Einfach wunderschön so den Sommer ausklingen zu lassen.

Ja, so ist das. „Betontod“ waren klasse und spiegeln damit das gesamte Pell Mell wieder. Es ist und bleibt mir ein inneres Blümchenpflücken, auch dieses Jahr wieder darüber berichten zu dürfen. Es war ausverkauft und ich glaube kein anderes Festival hat das SO verdient, wie das Original aus Obererbach. MAXIMUM SUPPORT!!! Danke für alles und bis nächstes Jahr.

Euer Lord of Kerry

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Nachtrag zum Freitag: Ich liebe die „Four Monkeys“, die die Aftershow bestritten haben. Mit feinstem Dilletantismus nehmen sie sich Klassiker aller bekannten Punkbands vor und spielen Sie einfach dermaßen scheiße, dass sie wieder so klingen,wie bei den Originalinterpreten im Proberaum beim ersten Mal spielen. Das ist einfach total toll. I LIKE!

Pell Mell 2022- Freitag Bericht

So. Nach Weil’s Rockt, Kalkwerk Festival, Seepogo und Tells Bells, bleibt traditionell ja nur noch das stets glorreiche Finale der heimischen Festivalsaison. Auch dieses Jahr hat das Pell Mell wieder so einiges zu bieten gehabt.

Pünktlich wie die Deutsche Bahn…ok, vergessen wir das. Auf jeden Fall pünktlich bin ich angekommen und dann ging es erstmal zum Check-In. Der wurde letztes Jahr (Corona sei Dank) das erste Mal in einem „Drive-Trough“ Pavillon durchgeführt. Fand ich eine richtig geile Idee. Die Veranstalter offenbar auch, denn auch dieses Jahr konnte man wieder problemlos im Auto die Karte gegen das Bändchen tauschen.

Oben auf dem Gelände angekommen war man sofort wieder daheim: Rockwoschdbud, Crepes Stand, Veggiemobil, Rock’n’Owl, Hirschberg Gin Stage, Main Stage, Bonkasse, Theke (ganz wichtig!)… Alles da wo es hingehört. Dann könnte es ja mit dem Programm los gehen.

Erste Band waren „Gina goes Wild“ . Warum die sich einen Namen gegeben haben, der klingt wie ein Porno…Ich weiß es nicht. Wer ist diese Gina? Warum goed die Wild? Ich kenne mich ja in dieser Schmuddelecke garnicht aus, weiß nicht was das zu bedeuten hat und was mir das sagen soll. Alles was ich weiß: Michaela Schaffrath gefällt der Name und ich fand die Band gut. Geile Shouts, cleaner Gesang war auch in Ordnung. Das ATC Cover ist gelungen und die Truppe hatte für die Uhrzeit schon recht viele Leute vor der Stage.

Weiter ging es direkt mit „Liotta Seoul“, die ich hoffentlich richtig geschrieben hab. Etwas melancholischer und gerade deshalb sehr angenehm zu hören. Däumchen hoch für die Connection zum Publikum.

„Oceans“ hatten vor allen Dingen eins: Ein unfassbar langes Intro. Aber ab Lied 1 ging es sehr gut nach vorne. Große Fanbase am Start.

Und dann ging es rüber zur Hirschberg Stage. Da gaben sich die französischen Ska Punker von „P.O. Box“ die Ehre. Warum diese nur auf der kleinen Bühne spielen durften ist mir ein Rätsel. Die Klasse auf der Großen zu zocken, wäre zumindest definitiv vorhanden gewesen. Schnelle Rhythmen und gute Laune.

Eins meiner absoluten Wochenend-Highlights folgte ohne jegliche Art von Pause. Wer mich kennt weiß, mit Irish Folk Punk kriegt man mich immer(ich bin ja nicht umsonst der Lord of Kerry). „The O’Reilly and the Paddyhats“ sind einer der besten Vertreter dieses Genres, die Deutschland zu bieten hat. Ich hatte schon einmal das Glück, das diesjährige Folk Punk Schmankerl des Pell Mell live zu sehen und wusste daher: Es wird der Hammer. Und ja, ich hatte zu 100% Recht. Viel besser kann man einen Festival Auftritt nicht absolvieren.

Bei „Giver “ fällt mir schwer die Musik klar in irgendeiner Schublade zu kategorisieren. Was auf jeden Fall erwähnenswert ist: „Giver“ waren richtig auf der Hirschberg Bühne, weil sie genau dort ihr komplettes Potenzial abrufen konnten.

„Dritte Wahl“ als zweite Wahl besser als die erste Wahl. Eigentlich sollten jetzt „Deez Nutz“ die Bühne beackern, haben aber abgesagt. Umso mehr freut mich, dass mit „Dritte Wahl“ eine Punkband verpflichtet wurde, die meinen Geschmack definitiv mehr trifft. Punk Hymnen, Spielfreude und besser als „ZSK“ letztes Jahr. Und das mag was heißen.

Auch „Hafensaengers“ sind eine Punkband, die den Platz vor der Hirschberg mehr als nur ordentlich gefüllt haben. Mir waren die Jungs kein Begriff, aber ihr energiegeladener Punk Sound, wird dafür sorgen, dass sie mir im Kopf bleiben.

Headliner am ersten Tag war die Metalcore Formation „Imminence“ deren Musik gut zur nächtlichen Kälte passt, die das Pell Mell jedes Jahr trifft. Technisch mehr als ordentlich, wussten die Jungs ihre Fans mehr als zufrieden zu stellen und stellten einen guten Schluss für den ersten Tag dar.

…to be continued