Nicht jedes Jahr ist es mir gelungen, aber dieses Jahr war ich pünktlich 13 Uhr wieder im Kalkwerk.
Den Sonntag durfte die mir bis dahin unbekannte Band „Zequoia“ eröffnen. Gesang von zart bis hart mit der Stimme einer klassischen Barsängerin. Mal eher melancholisch und dann doch wieder ziemlich heavy rockend…Sehr abwechslungsreich. Das gefällt mir. Super Auftakt bei bestem Wetter.
Weiter ging’s mit „Far Beneath“. Die wirkten auf mich sympathisch und dankbar. Die Crowd wusste es zu honorieren und ihr Grunge-Sound (der von der Band, nicht vom Publikum), macht Bock aufs Seepogo, wo die Jungs ja auch am Start sind. Klang der Sänger wie der von Placebo? Nein? Mh. Hab ich mir wohl nur eingebildet.
Die „Half Humans“ spielen gefühlt jedes Jahr. Würden die es nicht tun, würden sie fehlen. DER Inbegriff von Altherren Punk, immer mit einer Prise Rock’n’Roll Flair. Eben richtig cool.
„Worry Seed“ sind eine noch sehr junge Band aus dem Kalkwerk und machen melodisch-rockige Musik. Hat mich überzeugt, auch wenn sie bislang nur 7 Songs haben. Und: Die haben den gleichen Sänger wie „Far Beneath“. Und der KLINGT wirklich wie der von Placebo!!!
Der Auftritt von „Strictly Mint“ fiel leider enorm kurz aus. Grund wahren technische Probleme mit dem Computer. Unfassbar schade. Immer wenn „Strictly Mint“ performen lehne ich mich zurück und genieße die angenehm klare und kühle Stimme der unglaublich talentierten Sängerin. Bloß die Kürze des Auftritts hat es verhindert, dass ich mich vollends in die hypnotisierenden Synthie Klänge fallen lassen konnte. Schade. Nächstes Jahr dann wieder. Ach übrigens. Die Sängerin klingt nicht als ob sie zu Placebo gehört.
Ich bin ja schon immer der Meinung, dass Bassisten überbewertet sind. Deshalb hab ich auch kein Problem damit, dass „Kaocide“ derzeit keinen haben. Dafür haben sie einen mehr als fähigen zweiten Sänger mitgebracht und der hat, der sich ständig weiterentwickelnden Metalcore Institution des Kalkwerks noch mehr Würze verliehen, als sie sowieso schon besitzen. Und das ohne wie der Sänger von Placebo zu klingen.
„Jentellmen“ waren mal wieder großartig, nur leider gefühlt auch ziemlich kurz. Ob sie es wirklich waren oder nur kurzweilig, kann ich nicht sagen. Fakt ist: Jenna ist „The Voice of Kalkwerk“ für mich und hat dementsprechend fantastische Musiker um sich versammelt. Ihre quirlige Art und die kreativen Versionen alter Klassiker machen die Auftritte dieser Band, immer zu einem besonderen Vergnügen. Und Klang der Background Sänger nicht wie der Sänger von Placebo? Definitiv: Nein!
„4 Zimmer Küche Bad“, die (sorry aber ich MUSS es einfach erwähnen) ihren ersten Auftritt ja auf einer Schoppeklopper Party hatten, hab ich mittlerweile schon echt oft gesehen. Mal davon abgesehen, dass ich mit den nicht ganz jungen Jungs immer Spaß habe, dieses Mal fand ich es noch eine Spur geiler. Super Setlist, super Deko (8 Herz Luftballons+ extra großes Herz) und ein Circle Pit. Perfekt wäre wenn sie noch einen neuen Song gehabt hätten. Achja. Hatten sie ja! „Irgendwas ist immer“. Und das stimmt! Der Sänger klang zwar nicht nach Placebo, aber egal. Tolle Show durch und durch war’s trotzdem.
Als Headliner hat das Booking Team die Franzosen „Les Barbeaux“ verpflichtet. Den subjektiven Modus schalte ich jetzt mal ab. Objektiv haben sie mitreißende Musik gespielt, die beim Publikum sehr gut ankam. Mitmach-Animationen und ein begeisterter Bassist, fanden die Leute einfach sympathisch und natürlich war auch bei Ihnen eine Zugabe unvermeidbar. Subjektiv gesehen, gab es schon bessere, abwechslungsreichere Headliner, aber den Rest der Leute hat es wohl mehr überzeugt als mich und damit wohl alles richtig gemacht.
Tagesheadliner wenig überraschend: Für mich ganz klar „Bloodspot“. Deren Show begann erst 23:30 Uhr weswegen ich die Zugabe nicht gesehen, aber immerhin von Weitem gehört habe. Extra Trommel Action bei „Volcanos“. Hätte ich wirklich zu gern gesehen. Vorher gab es eine gute Mischung von ganz alt („Far from Innocent“) bis ziemlich neu („Death by dinosaur“) und einen sehr ordentlichen Gastauftritt von „Bronson A.D.s“ Sänger „Becker“. Tja. Wieder keiner der wie Placebo klang. Echt schade.
Und wer nicht die Geschichte kennt, warum der Bloodspot Song „Death by dinosaur“ zu einem Jobverlust geführt hat, hat sich wohl die Austellung nicht angeschaut. Die beschäftigte sich diesmal mit der Kunst von Bloodspots Vocalist „Pete“ und hat mir gut gefallen.
Für die Kinderunterhaltung war wieder der unfassbar sympathische „Herr von Bauch“ engagiert und hat die kleinen Besucher bestimmt wieder zum Staunen gebracht.
Last but not least war auch das Essen wieder super lecker, die Preise fair, die Getränke kalt, die Leute nett…Einfach eben immer wieder ein Familientreffen. Mein Limburger Jahres Highlight und das schönste Fest sowieso.
Danke an Team für 3 unvergessliche Tage. Wie jedes Jahr eben.