Der Sonntag auf dem Kalkwerk Festival begann für mich wie der Samstag. Knapp nach 13 Uhr war ich da und sah fast den kompletten Auftritt von „Cotton Mouth“. Ob diese schon die Eine oder Andere Sportzigarette geraucht haben oder einfach nur verkatert waren weiß ich nicht, aber an Kürze war der Auftritt nicht zu überbieten. 20min inklusive Zugabe. Aber trotzdem waren alle Hits dabei. Neben „Here steps the Punk“ auch „Chantre“, über den Sängerin Lara sagte, dass man den nirgendwo hören kann, außer bei ihren Konzerten. Das hat mich getriggert.

Und wie man sieht. Geil wars es trotzdem.

„Woven“ sind eine junge Band, die teils aus alten Bekannten besteht. Ich habe ja schon lange gesagt, dass ich den Deceiver-Simon gerne mehr singen hören würde. Bei dieser Melodeathcore Urgewalt wird mein Wunsch endlich erfüllt. Und es geht grandios nach Vorne. Auch wenn der aufkommende Wind stärker war als die Aufstellbanner. Ein unfassbarer Gig. Ich liebe das!

„Ripley“ hießen früher „Schultig“ und balancieren gekonnt zwischen Rock und Pop.

„Eve’s Temptation“ sind seit 3 Jahren nicht mehr auf dem Kalkwerk Festival aufgetreten. Zu hören gab es mit einer Ausnahme nur alte Songs. Aber das ist schön. Spontan mal einige Jahre jünger gefühlt. Achja: Und die Stimme der Sängerin ist grandios wie eh und je.

„Far Beneath“ hab ich schon oft gesehen und gut gefunden. Dieses Mal hab ich sie leider verpasst.

Danach hieß es Ade „Driven“. Ein emotionaler Abschied mit Zeitreise. Fotos, Lieder von alt nach neu mit mehreren,wo Daniel noch gesungen hat. Am Ende Tränen und Schnipsel Kanone. Und laut Stefan das erste Mal dass Zugabe gerufen wurde. Halt ich für ein Gerücht. Danke für 18 Jahre Ohrenschmaus. Ihr werdet ehrlich fehlen.

Aber umso schöner ging es dann weiter. „Queen of the Hive“ stellten mit ihrem Country&Folk Programm ein riesiges Highlight dar, was auch vom Publikum mit Begeisterung frenetisch gefeiert wurde. Immer wieder beeindruckend was für eine riesige, musikalische Bandbreite es im Kalkwerk gibt und wie offen alle dafür sind. Das war wirklich schön.

„4 ZKB“ sind einfach Performance Profis. Mit spektakulärer Energie und einer famosen Setlist, die gesamte Spielzeit über und allem was die Trickkiste hergibt: Mit Luftballons, Luftschlangen, Bengalos und Zuckerwatte wurde ganz viel Liebe gefeiert und verbreitet. Eine der besten Bands des Wochenendes.

„Dana Plan“ haben ihre Fans und das ist gut so. Mir fehlt Gesang, andere mögen sie gerade deshalb schätzen. Deshalb hab ich an der Show nix zu meckern und wenn am Ende wieder alle möglichen Schlagzeuger gemeinsam auf der Bühne trommeln, dann ist die Welt doch in Ordnung.

Sonntags Headliner waren „La Brigade du Kif“. Und was für ein Headliner! Das war abwechslungsreich, schnell, partytauglich, verrückt, tanzbar und einfach unfassbar genial! Einer der besten Headliner ever! Und das mein ich ernst. Hut ab!!!

Und dann war es leider wieder vorbei. Jetzt heißt es ein Jahr warten. Was gibt es noch zu sagen? So oft hab ich über das gute Essen, die einzigartige Atmosphäre und die unfassbar fairen Preise geschrieben und gesprochen. Es hat sich nix geändert. Belegte Brötchen gibt’s jetzt auch mit leckerem, veganem Aufstrich, für Kalkonia kamen wieder 1400€ Pfandspenden zusammen… Nicht selbstverständlich, aber Kalkwerk Festival halt. Nicht unerwähnenswert: Über dem Männer Pissoir gibt es endlich ein Brett zum Becher abstellen. Super kluge Idee.

Und bevor ich mich jetzt in weiteren Details verliere. Einfach danke an jeden einzelnen Kalkwerker, die das ganze jedes Jahr wieder großartig machen. Ich mag euch ALLE!