Kategorie: Konzertbericht

Kalkwerk Festival 2023- Sonntag Bericht

Nicht jedes Jahr ist es mir gelungen, aber dieses Jahr war ich pünktlich 13 Uhr wieder im Kalkwerk.

Den Sonntag durfte die mir bis dahin unbekannte Band „Zequoia“ eröffnen. Gesang von zart bis hart mit der Stimme einer klassischen Barsängerin. Mal eher melancholisch und dann doch wieder ziemlich heavy rockend…Sehr abwechslungsreich. Das gefällt mir. Super Auftakt bei bestem Wetter.

Weiter ging’s mit „Far Beneath“. Die wirkten auf mich sympathisch und dankbar. Die Crowd wusste es zu honorieren und ihr Grunge-Sound (der von der Band, nicht vom Publikum), macht Bock aufs Seepogo, wo die Jungs ja auch am Start sind. Klang der Sänger wie der von Placebo? Nein? Mh. Hab ich mir wohl nur eingebildet.

Die „Half Humans“ spielen gefühlt jedes Jahr. Würden die es nicht tun, würden sie fehlen. DER Inbegriff von Altherren Punk, immer mit einer Prise Rock’n’Roll Flair. Eben richtig cool.

„Worry Seed“ sind eine noch sehr junge Band aus dem Kalkwerk und machen melodisch-rockige Musik. Hat mich überzeugt, auch wenn sie bislang nur 7 Songs haben. Und: Die haben den gleichen Sänger wie „Far Beneath“. Und der KLINGT wirklich wie der von Placebo!!!

Der Auftritt von „Strictly Mint“ fiel leider enorm kurz aus. Grund wahren technische Probleme mit dem Computer. Unfassbar schade. Immer wenn „Strictly Mint“ performen lehne ich mich zurück und genieße die angenehm klare und kühle Stimme der unglaublich talentierten Sängerin. Bloß die Kürze des Auftritts hat es verhindert, dass ich mich vollends in die hypnotisierenden Synthie Klänge fallen lassen konnte. Schade. Nächstes Jahr dann wieder. Ach übrigens. Die Sängerin klingt nicht als ob sie zu Placebo gehört.

Ich bin ja schon immer der Meinung, dass Bassisten überbewertet sind. Deshalb hab ich auch kein Problem damit, dass „Kaocide“ derzeit keinen haben. Dafür haben sie einen mehr als fähigen zweiten Sänger mitgebracht und der hat, der sich ständig weiterentwickelnden Metalcore Institution des Kalkwerks noch mehr Würze verliehen, als sie sowieso schon besitzen. Und das ohne wie der Sänger von Placebo zu klingen.

„Jentellmen“ waren mal wieder großartig, nur leider gefühlt auch ziemlich kurz. Ob sie es wirklich waren oder nur kurzweilig, kann ich nicht sagen. Fakt ist: Jenna ist „The Voice of Kalkwerk“ für mich und hat dementsprechend fantastische Musiker um sich versammelt. Ihre quirlige Art und die kreativen Versionen alter Klassiker machen die Auftritte dieser Band, immer zu einem besonderen Vergnügen. Und Klang der Background Sänger nicht wie der Sänger von Placebo? Definitiv: Nein!

„4 Zimmer Küche Bad“, die (sorry aber ich MUSS es einfach erwähnen) ihren ersten Auftritt ja auf einer Schoppeklopper Party hatten, hab ich mittlerweile schon echt oft gesehen. Mal davon abgesehen, dass ich mit den nicht ganz jungen Jungs immer Spaß habe, dieses Mal fand ich es noch eine Spur geiler. Super Setlist, super Deko (8 Herz Luftballons+ extra großes Herz) und ein Circle Pit. Perfekt wäre wenn sie noch einen neuen Song gehabt hätten. Achja. Hatten sie ja! „Irgendwas ist immer“. Und das stimmt! Der Sänger klang zwar nicht nach Placebo, aber egal. Tolle Show durch und durch war’s trotzdem.

Als Headliner hat das Booking Team die Franzosen „Les Barbeaux“ verpflichtet. Den subjektiven Modus schalte ich jetzt mal ab. Objektiv haben sie mitreißende Musik gespielt, die beim Publikum sehr gut ankam. Mitmach-Animationen und ein begeisterter Bassist, fanden die Leute einfach sympathisch und natürlich war auch bei Ihnen eine Zugabe unvermeidbar. Subjektiv gesehen, gab es schon bessere, abwechslungsreichere Headliner, aber den Rest der Leute hat es wohl mehr überzeugt als mich und damit wohl alles richtig gemacht.

Tagesheadliner wenig überraschend: Für mich ganz klar „Bloodspot“. Deren Show begann erst 23:30 Uhr weswegen ich die Zugabe nicht gesehen, aber immerhin von Weitem gehört habe. Extra Trommel Action bei „Volcanos“. Hätte ich wirklich zu gern gesehen. Vorher gab es eine gute Mischung von ganz alt („Far from Innocent“) bis ziemlich neu („Death by dinosaur“) und einen sehr ordentlichen Gastauftritt von „Bronson A.D.s“ Sänger „Becker“. Tja. Wieder keiner der wie Placebo klang. Echt schade.

Und wer nicht die Geschichte kennt, warum der Bloodspot Song „Death by dinosaur“ zu einem Jobverlust geführt hat, hat sich wohl die Austellung nicht angeschaut. Die beschäftigte sich diesmal mit der Kunst von Bloodspots Vocalist „Pete“ und hat mir gut gefallen.

Für die Kinderunterhaltung war wieder der unfassbar sympathische „Herr von Bauch“ engagiert und hat die kleinen Besucher bestimmt wieder zum Staunen gebracht.

Last but not least war auch das Essen wieder super lecker, die Preise fair, die Getränke kalt, die Leute nett…Einfach eben immer wieder ein Familientreffen. Mein Limburger Jahres Highlight und das schönste Fest sowieso.

Danke an Team für 3 unvergessliche Tage. Wie jedes Jahr eben.

Kalkwerk Festival 2023-Bericht Samstag

Endlich wieder Kalkwerk! Das denk ich mir jedes Jahr im Juni und so war es auch dieses Jahr wieder. Freitag war Varieté, wohl gemerkt das Beste seit Jahren und danach konnte man noch mit „Slow turtle Joe“ smooth ins Wochenende grooven.

Samstag ging’s dann pünktlich um 13 Uhr los, die erste Truppe des Tages waren „Volksverräter“. Die spielen „nur Hits“, „was fürs Herz, was zum Schunkeln, was zum Funkeln.“ Oder einfach Punkrock. Mit klarer politischer Kante, 3 stimmigem Gesang(sehr geil!) und ner Riesenportion Attitüde.

Für Bassist „Kurdel“ ging es unmittelbar weiter, denn als nächstes standen „Blinde Wut“ auf dem Programm, von denen er Frontmann ist. Das funktioniert hervorragend. Schnell, kompromisslos und immer geradeaus. Und den Bandnamen, hätte ich nicht besser wählen können.

„Frontex“ sind die klassische Punkband des Kalkwerk. Nachdem er Teil des dreistimmigen Gesangs beim Samstag Opener war,darf Gizmo hier wieder alleine ans Mikro. Grandiose Texte, immer genau auf den Punkt und immer wieder DIESER Gesang. Eine wunderbare Punk Show ohne Schnörkel und einem Gitarristen, der auch mit gebrochenem Finger spielt. Respekt dafür.

Ebenfalls einen soliden Auftritt gab es von „Sevenleaves“. Auf Deutsch? War das nicht früher anders? Vielleicht trügt mich mein alter Kopf, aber ich habe sie als Band mit englischen Texten im Kopf…egal. So oder so. Grundsolide und ordentlich abgeliefert. Daumen hoch!

3 erstklassige MC’s, ein großartiger Gitarrist, fette Beats und was zu sagen. Fertig ist die Mischung, die „Stille Wasser“ letztes und dieses Jahr wieder zu einem Tageshighlight machten. „Wer ist wieder da, wer ist wieder zurück?“ Oberfett!!!

„Driven“ sind und bleiben eine wunderbare Band, die ein buntes Potpourri aus älteren Gassenhauern und neuerem Material zum Besten gaben. Leider stand der Auftritt unter keinem guten Stern. Der Bass war zu laut gemischt und Gitarrist/Background Sänger Daniel fehlte krankheitsbedingt. Besonders sein Gesang hat spürbar gefehlt und „Personal Changes“ von Stefan gesungen…Geht nicht. Aber nunja, Versuch war es wert. Und das ist es was zählt. Danke trotzdem. Und das meine ich komplett positiv. Ich hab euch lieb.

Wer auch immer als Pausenmusik „Frau Doktor“ ausgewählt hat…Liebe geht auch an dich raus!

Mit „Cruel Division“ stand nun der brachialste Act des Samstages auf der Tagesordnung. Hat bestochen durch Geradlinigkeit und Lautstärke. Ist es metallischer Hardcore oder hardcorelastiger Metal? Im Prinzip ja scheißegal. Angenommen wurde es sehr positiv und… Leck mich am Arsch! Was für geiles Growling. Das war ja Weltklasse.

„Sons of Uhura“ klingen auch ziemlich international und zudem auch sehr professionell. An manchen Momenten erinnert mich der Gesang leicht an Lemmy, an anderen wiederum überhaupt nicht. Generell sind die emotionaleren Parts bei „Sons of Uhura“ die Besseren. Was die Musik dieser Stonercore Band bertrifft: Sie ist kernig. Sie ist ehrlich. Sie ist kraftvoll. Und obwohl das jetzt mal wieder ganz subjektiv nicht mein favorisiertes Genre ist: Auf einem Festival nehme ich sie jederzeit gerne mit.

Tja. „Dana Plan“. Ich weiß, dass die nächsten Zeilen mindestens einem Bandmitglied egal sein werden. Aber ich schreibe sie trotzdem. „Dana Plan“ sind 4 Vollblutmusiker mit unglaublichen Songwriting Qualitäten, die ihre Instrumente allesamt überdurchschnittlich beherrschen. Ich persönlich mag halt Musik mit Gesang lieber, aber konnte es als passenden Tagesausklang der rockigen Musik verbuchen. Beim Rest des Publikums konnten sie definitiv punkten und das Intro bzw. das Ende des Konzerts mit 6 zusätzlichen Drummern aus dem Kalkwerk zu bestreiten…war schon eine unfassbar geile Idee. Mir ist egal wie sie über mich denken. Ich bewerte die Musik und nicht die Menschen. Und Musik, die war Oberklasse.

Headliner am Samstag waren die Essener Reggae Combo „Betrayers of Babylon“. Und „Betrayers of Babylon“ werden mir definitiv als einer der geileren Headliner in Erinnerung bleiben. Das hat mehrere Gründe: Der Frontmann füllt seine Rolle voll aus (Stichwort Publikumskontakt/Animation) und klingt ab und zu wie die deutsche Underground Reggae Ikone „Nosliw“. Eine geile und teils perfekt aufeinander abgestimmte und übertrieben cool anzusehende Performance, gab es von der Brass Fraktion und des Bassisten. Der ganze Auftritt war Hammer abwechslungsreich und von Ska, über Jazz bis Hip Hop Elementen war wirklich ALLES zu finden, was die Gruppe sich auf die Fahne schreibt. Die ganze Show war kurz und schlicht gesagt einfach fantastisch und enorm unterhaltsam. Und das selbst nach den Zugaben und wenn das Licht angeht immer noch mehr gefordert wird…das ist selbst für das stets dankbare Kalkwerk Publikum aussergewöhnlich. Also alles richtig gemacht:-)

Ja und sonst so? Faire Preise, gutes Essen, liebe Menschen. Kunst, Musik und Kinderprogramm. Und eben das Flair, was nur diese Location haben kann. Typisch Kalkwerk halt.

Metal Abend im Juz Weilburg- Bericht

Am 01.04.2023 zog es mich mal wieder in die alte Heimat. Bei Regen und Kälte und beim dritten Versuch, hab ich es endlich mal geschafft mir den Konzertraum im immer noch ziemlich neuen JUZ anzuschauen. Drei fantastische Bands haben schließlich zum Tanz geladen.

Die Location selbst ist auf alle Fälle schonmal mega cool. Ein gemütlicher Raum mit Kicker, Sitzecke und Bar lädt zum gemütlichen Verweilen ein, aber darum waren wir ja nicht da.

Der Konzertraum selbst verfügt über eine kuschelige Atmosphäre und ist größentechnisch einfach prädestiniert, für Shows dieser Größenordnung und schon bald nach dieser Feststellung gings los.

Den Anfang machten „Guerilla Fist“. Die hab ich gefühlt noch nicht live gesehen und besonders das Schlagzeug huldigt Vorbildern wie “ Soulfly“ ungemein. Nicht perfekt war dagegen der Gesang. Die Stimme ist perfekt. Anfangs hätte sie lauter abgemischt sein können und ich glaube, wenn man dem ganzen einen gewissen Hall-Effekt geben würde, käm das Ganze noch viel fetter rüber. Aber trotzdem hat sich die Truppe den Arsch abgespielt und den Abend würdig eröffnet.

Weiter ging’s mir unseren Buddies von „Bronson a.D.“. Ihr Intro ist herrlich zynisch und ihre Musik immer direkt auf die Fresse. Ich weiß nicht warum, aber der Bassist hat sich erstmal auf die Schnauze gelegt, bevor es dann richtig rund ging. Das erste Mal an dem Abend kam auch die „Pole PiT Stange“ zum Einsatz. Dies ist ein Pfeiler der nahe der Bühne mitten im Raum steht. Was Andere als störend empfinden, machen Metalfans zum Kultobjekt und so wurde an dem Abend eine kleine Alternative zu altehrwürdigen Moshpit und Circle Pits geschaffen. „Bronson a.D.“ waren übrigens bombig, nur leider gefühlt zu kurz.

„Bloodspot“ gehören für mich zur Elite der heimischen Bands und warum die nicht zur obersten Riege DER geilsten Bands aus Deutschland gehören…Ich kapiers nicht. Von 0 auf 100 in 2 Sekunden. Testosterongeladen, sauwütend, aufpeitschend und totale Eskalation auf der Bühne. Technisch perfekt und die Übertragung auf das Publikum gelingt immer, egal wo sie sind. Im Vordergrund standen Songs ihres großartigen Longplayers „The Cannibal instinct“, aber auch die Eine oder andere Perle hatte doch ihren Platz in der Setlist. Ich hätte nix gegen ein bisschen mehr „By the Horns“ , „to the marrow“, “ Vielfrass“ und „Kein Mensch ist illegal“gehabt, aber ich versteh ja: Wenn man 4 Knalleralben hat, muss halt selektiert werden. Ich hätte gern mal einen Arzt bei der nächsten „Bloodspot“ Show anwesend, der mal analysiert wieviel Kalorien die Kerle bei so ner Show verbrauchen und ob der Puls von Sänger Pete noch im menschlich messbaren Bereich liegt oder er die Werte in monströse Höhen treibt. Das wäre spannend. Unglaublich FUCKING geil.

Drei Bands, drei geile Shows, viele unglaublich liebe Menschen,ein unfassbar heißer Raum in einer Mega Location. Jetzt noch das Bit gegen ein gutes Bier austauschen und besser kann man seinen Samstag Abend nicht verbringen.

Riesen Danke an alle 3 Bands und an den Jugendpfleger Brian, der sowas jetzt in Weilburg möglich macht.

Wir sehen uns bald wieder.

Euer Lord of Kerry

Pell Mell 2022- Bericht Samstag

„Hirschberg Gin“ ist sehr lecker und der einzige Gin, den ich wirklich gerne trinke. Dies war eine unbezahlte Produktplatzierung. Außerdem haben diese netten Menschen eine tolle Bühne auf dem Pell Mell Festival, die dieses Jahr weit besseren Sound hatte als 2021. Überhaupt stimmt auf dem Pell Mell alles. Schicke neue Becher, super Orga, freundliche Security und eine überdurchschnittlich gute Getränkeauswahl. Preislich ist es nicht mehr so toll wie früher, aber wenn es die momentane Lage zugelassen hätte, wäre es das sicherlich gewesen. Abgezockt hab ich mich auf jeden Fall nie gefühlt, weil dafür ist das Pell Mell einfach zu gut. Und ja: I love Pell Mell.

All das hätte ich zwar sowieso noch geschrieben, aber so merkt vielleicht keiner, dass ich mich beim Zeitplan irritieren lassen habe und „Everxready“ ohne meine Anwesenheit den Samstag eröffnet haben. Tja. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Gut war es bestimmt trotzdem.

Mein Pell Mell Samstag begann also mit „Dying Breed“ und die waren für mich genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Von 0 auf 100 wieder im Pell Mell Modus. Diese Band passt da einfach exorbitant gut hin.

„Valiant Alley“: Mit geilem Gesang gepunktet. Ober fette Schlagzeug Arbeit, mal melodische und mal knüppligeren Gitarren und animierten das Publikum zum Mitmachen. Wenn man dann noch merkt wieviel Bock sie dabei haben das zu machen, was sie tun…dann nenne ich das ein weiteres Highlight

„XO Armor“ waren ebenfalls eine Ersatzband. Die Musik war Bombe und auf die 12. Der Sänger war ( sagen wir mal) „bemüht“. Nicht ganz so mein Ding.

„Kalaska“ brachten Abwechslung aufs Festival. Einerseits recht punkig, andererseits aber auch mit einem unverkennbaren Indie Vibe. Fand ich richtig cool.

„From fall to spring“ …Also ich persönlich mag ja den Sommer lieber. Deswegen Jahreszeitenmässig nicht meine Band. Musikalisch dann schon eher. Geile Stimme! Auch bei den Hip Hop Parts. Gute Stimmung, erinnert mich leicht an Zebrahead. Und dann plötzlich ZACK! Regen. Das nenn ich schlechtes Karma. Hätten sich vielleicht eher einen sonnigen Namen gegeben. From Sunshine and Spring klingt doch gar nicht mal so scheiße oder? Übrigens haben sie auch noch ein ordentliches Linkin Park Cover eingebaut. Chester wäre zufrieden gewesen glaube ich.

Was von „Hostage“ unter den gut gefüllten Schirmen ankam klang gut…war aber leider nicht sonderlich viel. Wettermäßig echt nicht zu beneiden.

„Destination Anywhere“ melden sich mit einer geilen Show endlich zurück. Ich habe erst beim Konzert gemerkt, wie sehr sie auch mir gefehlt haben. Und ich glaube gefehlt hat die Ska Combo so ziemlich jedem, der schon länger das Pell Mell besucht. Und bei soviel sonniger Mucke hatte dann auch der Regen keine Chance mehr.

Weiter geht’s. Und zwar mit „Herbst“. Name passt. Hatte schon fast befürchtet jetzt regnets wieder. Aber war ja zum Glück nur die kleine Bühne, da hat das wohl nicht soviel Einfluss.

Pell Mell du geiles Stück…Rudelbums ab jetzt. Wer die „Emil Bulls“ verpflichtet, hat einfach alles richtig gemacht. Endlich mal niveauvolle Ansagen. Eine DER besten Livebands in Deutschland. Wer das noch nicht erlebt hatte, wird spätestens jetzt zustimmen. Wer sie schonmal gesehen hat, wusste ja Bescheid. Brett!!!!!

Das Festival neigt sich langsam dem Ende zu. Die Hirschberg Gin Stage schließen dürfen „The Oklahoma Kid“ als letzer Live Act auf dieser. Beim Gitarristen links auf der Bühne ist der Name Programm, das mit dem Kid. Sehr sehr sehr energetische und bewegungsreiche Show, sehr positives Feedback vom Publikum. Uhrzeit gerechtfertigt. Großes Kino!

Als Headliner hat sich die Pell Mell Crew die Deutschpunk Legende „Betontod“ aus dem Ärmel geschüttelt. Und was soll ich zu deren Show anderes sagen, außer: Wie geil war das denn bitte? Ein besseres Finale der heimischen Open Air Saison hätte ich mir NICHT vorstellen können. Ich wusste garnicht wieviel Lieder, die ich kenne von Betontod sind. Ein straighter, linker und geradliniger Auftritt der keine Wünsche offen gelassen hat. Einfach wunderschön so den Sommer ausklingen zu lassen.

Ja, so ist das. „Betontod“ waren klasse und spiegeln damit das gesamte Pell Mell wieder. Es ist und bleibt mir ein inneres Blümchenpflücken, auch dieses Jahr wieder darüber berichten zu dürfen. Es war ausverkauft und ich glaube kein anderes Festival hat das SO verdient, wie das Original aus Obererbach. MAXIMUM SUPPORT!!! Danke für alles und bis nächstes Jahr.

Euer Lord of Kerry

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Nachtrag zum Freitag: Ich liebe die „Four Monkeys“, die die Aftershow bestritten haben. Mit feinstem Dilletantismus nehmen sie sich Klassiker aller bekannten Punkbands vor und spielen Sie einfach dermaßen scheiße, dass sie wieder so klingen,wie bei den Originalinterpreten im Proberaum beim ersten Mal spielen. Das ist einfach total toll. I LIKE!

Pell Mell 2022- Freitag Bericht

So. Nach Weil’s Rockt, Kalkwerk Festival, Seepogo und Tells Bells, bleibt traditionell ja nur noch das stets glorreiche Finale der heimischen Festivalsaison. Auch dieses Jahr hat das Pell Mell wieder so einiges zu bieten gehabt.

Pünktlich wie die Deutsche Bahn…ok, vergessen wir das. Auf jeden Fall pünktlich bin ich angekommen und dann ging es erstmal zum Check-In. Der wurde letztes Jahr (Corona sei Dank) das erste Mal in einem „Drive-Trough“ Pavillon durchgeführt. Fand ich eine richtig geile Idee. Die Veranstalter offenbar auch, denn auch dieses Jahr konnte man wieder problemlos im Auto die Karte gegen das Bändchen tauschen.

Oben auf dem Gelände angekommen war man sofort wieder daheim: Rockwoschdbud, Crepes Stand, Veggiemobil, Rock’n’Owl, Hirschberg Gin Stage, Main Stage, Bonkasse, Theke (ganz wichtig!)… Alles da wo es hingehört. Dann könnte es ja mit dem Programm los gehen.

Erste Band waren „Gina goes Wild“ . Warum die sich einen Namen gegeben haben, der klingt wie ein Porno…Ich weiß es nicht. Wer ist diese Gina? Warum goed die Wild? Ich kenne mich ja in dieser Schmuddelecke garnicht aus, weiß nicht was das zu bedeuten hat und was mir das sagen soll. Alles was ich weiß: Michaela Schaffrath gefällt der Name und ich fand die Band gut. Geile Shouts, cleaner Gesang war auch in Ordnung. Das ATC Cover ist gelungen und die Truppe hatte für die Uhrzeit schon recht viele Leute vor der Stage.

Weiter ging es direkt mit „Liotta Seoul“, die ich hoffentlich richtig geschrieben hab. Etwas melancholischer und gerade deshalb sehr angenehm zu hören. Däumchen hoch für die Connection zum Publikum.

„Oceans“ hatten vor allen Dingen eins: Ein unfassbar langes Intro. Aber ab Lied 1 ging es sehr gut nach vorne. Große Fanbase am Start.

Und dann ging es rüber zur Hirschberg Stage. Da gaben sich die französischen Ska Punker von „P.O. Box“ die Ehre. Warum diese nur auf der kleinen Bühne spielen durften ist mir ein Rätsel. Die Klasse auf der Großen zu zocken, wäre zumindest definitiv vorhanden gewesen. Schnelle Rhythmen und gute Laune.

Eins meiner absoluten Wochenend-Highlights folgte ohne jegliche Art von Pause. Wer mich kennt weiß, mit Irish Folk Punk kriegt man mich immer(ich bin ja nicht umsonst der Lord of Kerry). „The O’Reilly and the Paddyhats“ sind einer der besten Vertreter dieses Genres, die Deutschland zu bieten hat. Ich hatte schon einmal das Glück, das diesjährige Folk Punk Schmankerl des Pell Mell live zu sehen und wusste daher: Es wird der Hammer. Und ja, ich hatte zu 100% Recht. Viel besser kann man einen Festival Auftritt nicht absolvieren.

Bei „Giver “ fällt mir schwer die Musik klar in irgendeiner Schublade zu kategorisieren. Was auf jeden Fall erwähnenswert ist: „Giver“ waren richtig auf der Hirschberg Bühne, weil sie genau dort ihr komplettes Potenzial abrufen konnten.

„Dritte Wahl“ als zweite Wahl besser als die erste Wahl. Eigentlich sollten jetzt „Deez Nutz“ die Bühne beackern, haben aber abgesagt. Umso mehr freut mich, dass mit „Dritte Wahl“ eine Punkband verpflichtet wurde, die meinen Geschmack definitiv mehr trifft. Punk Hymnen, Spielfreude und besser als „ZSK“ letztes Jahr. Und das mag was heißen.

Auch „Hafensaengers“ sind eine Punkband, die den Platz vor der Hirschberg mehr als nur ordentlich gefüllt haben. Mir waren die Jungs kein Begriff, aber ihr energiegeladener Punk Sound, wird dafür sorgen, dass sie mir im Kopf bleiben.

Headliner am ersten Tag war die Metalcore Formation „Imminence“ deren Musik gut zur nächtlichen Kälte passt, die das Pell Mell jedes Jahr trifft. Technisch mehr als ordentlich, wussten die Jungs ihre Fans mehr als zufrieden zu stellen und stellten einen guten Schluss für den ersten Tag dar.

…to be continued

Kleines Video zum Tells Bells 2022

…mehr Support muss ja nicht sein.

Viel Spaß!

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